https://esmeralda.kennt-wayne.de/feed.atomEsmeralda kennt WayneBeiträge, die nur Wayne interessieren2023-10-15T05:21:36+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.deBurphttps://esmeralda.kennt-wayne.de/2023/oct/sonntagSonntag2023-10-15T05:21:36+00:002023-10-15T05:21:36+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Ein paar langeweilegeborene Gedanken am Sonntagmorgen, nur so zum Spaß und Zeitvertreib:</p>
<p>Es ist Sonntagmorgen, zehn vor sieben. Ich bin seit fünf Uhr wach, da habe ich dann auch schon mal die Schilddrüsenpille genommen, dann habe ich zum persönlichen Amüsement zwei Folgen Sträter geguckt, ja so eine bin ich. Gleich gibt's Kaffee und die restlichen Pillen und dann muss ich sehen, was ich mache. Sonntagmorgen ist ja nun recht langweilig.</p>
<p>Das öffentlich-rechtliche Fernsehen zeigt ab jetzt bis zum Gottesdienst die Sendungen für das aufgeweckte Kind, damit die Eltern eine Chance auf etwas Schlaf haben. Mit etwas Glück klappt's ja. Meine Kinder sind schon lange aus dem Haus, der Vater auch. Und so sitze ich hier und starre allein Löcher in die Luft.</p>
<p>In meinem Browser sind drei Stellenanzeigen offen, für die ich eigentlich Bewerbungen schreiben will, denn es wird Zeit. Ich war jetzt lange krank, Depression. Und Angst- und Panikstörung. Hört sich unlustig an, ist es auch. Diese Erkrankung hat man oder man hat sie nicht und ich wäre gar nicht böse, hätte ich sie nicht. Aber was will man machen, man spielt die Hand, die man ausgeteilt bekommt vom Leben und wenn man Galle kotzt. Manchmal ist das Leben bitter.</p>
<p>Deswegen habe ich Sträter geguckt, der Mann hat den Sinn für Humor, den ich manchmal einfach nötig habe und das hilft. Zum Beispiel auch dabei, sich an den Rechner zu schwingen und einen verhältnismäßig sinnlosen Text zu verfassen, der vielleicht das Licht des Blogs nie erblicken wird - vielleicht aber doch und dann viel Spaß, liebe Leser.</p>
<p>Ja, Mädels, auch ihr seid gemeint, wenn ich "Leser" sage. Ich halte nichts vom differenzieren, denn das trennt, das teilt, das grenzt ab und eventuell auch aus. Ich habe keine Lust, diese Spielchen mitzumachen, meine ohnehin schon recht komplizierte Muttersprache noch weiter kompliziert zu gestalten. Ich möchte, dass mich auch schlichte Gemüter verstehen. Und außerdem geht mir dieser permanente Sex auf die Nerven. Ja, ich weiß, es handelt sich ja gar nicht um Sex, es geht um Gender. Sagte man mir. Letztlich geht es aber doch um sexuelle Präferenzen, das ist mein Eindruck. Dabei muss ich sagen, dass es mich bei mindestens 99,9% der Menschheit überhaupt nicht interessiert, wer es wann mit wem treibt wie, wo und warum. Das ist so extrem unwichtig. Mich interessiert auch nicht, was die Leute anhaben, ob sie affektiert sprechen oder daherkommen wie ein Holzfäller kurz nach der Ernte. Es ist schlimm, das zugeben zu müssen, aber ich tu's jetzt trotzdem mal: Das Gros der Menschheit interessiert mich auf persönlicher Ebene überhaupt nicht. Gar nicht. Vielleicht lächle ich mal in mich hinein, wenn ich auf der Straße jemandem über den Weg laufe, der durch Verhalten oder Kleidung (oder sogar beides) auffallen möchte, aber auch für diese Menschen habe ich wenig Interesse. Sexuell interessieren mich noch viel weniger Menschen, insofern ist mir die Orientierung auch vollkommen egal.</p>
<p>Wer mich interessiert, sind die Menschen, mit denen ich zu tun habe: Vorneweg meine Familie, dann Freunde, dann Kollegen, mit denen ich zusammenarbeite. Ich möchte, dass es meiner Familie gut geht, dass sie glücklich ist und dasselbe möchte ich für meine Freunde. Mit meinen Kollegen möchte ich eine zivilisierte Kommunikation und eine produktive Zusammenarbeit, mehr will ich von den Leuten nicht. Wenn es darüber hinaus noch zum Witze machen in der Kaffeepause reicht, ist das wunderbar, ein Bonus, der den Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz erhöht. Notwendig ist das aber nicht.</p>
<p>Eventuell finde ich irgendwann auch mal den Kerl, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Das wird schwierig, ich bin inzwischen anspruchsvoll. Aber wenn, dann können wir auch mal wieder über Sex nachdenken. Bis dahin möchte ich vor allem eins: Meine Ruhe und ein sonntagmorgendliches Fernsehprogramm, das meinen Intellekt nicht beleidigt. Das ist sehr viel verlangt, ich weiß. Aber es gibt ja noch Netflix, YouTube und die Mediathek. Und man kann Texte schreiben wie diesen hier, der eigentlich ein ganz anderer Text werden sollte und dann aber einfach in eine andere Richtung geflossen ist. Das soll ja hier und da vorkommen. Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sonntag!</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2022/mar/tag-der-gesunden-ernaehrungTag der gesunden Ernährung2022-03-07T08:27:20+00:002022-03-07T08:27:20+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Heute ist Welttag der gesunden Ernährung. Nun bin ich Diabetiker, was nicht schön ist, aber ich muss nun mal damit leben. Gesunde Ernährung ist für Alleinstehende gar nicht mal so einfach und deswegen mache ich mir heute mal ein paar Gedanken dazu.</p>
<p>Ich weiß jetzt gar nicht mehr, wie lange das her ist, da hat mein Hausarzt gesagt, er wolle doch bitte mal einen Zuckerbelastungstest mit mir durchführen. Meine Blutzuckerwerte (morgens, nüchtern) waren immer etwas zu hoch, nicht dramatisch, aber immerhin. Meine Oma hatte Diabetes mellitus Typ II, insofern lag der Verdacht nahe, dass ich da vorbelastet wäre. Also, gesagt, getan. Ein solcher Test ist nichts weiter Dramatisches. Der Blutzucker wird gemessen, danach bekommt man ein Fläschen voll eklig süßem Zeug zu trinken und danach darf man zwei Stunden warten. Danach wird der Blutzuckerspiegel nochmal gemessen und dann zeigt sich, ob es eine gute Idee ist, den Diabetologen heimzusuchen. Näheres zum Thema Diabetes gibt es bei der <a href="https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/">Deutschen Diabetes Gesellschaft</a>.</p>
<p>Für mich ist insofern gesunde Ernährung ein wichtiges Thema. Wer wie ich allein lebt und dann auch noch den ganzen Tag arbeitet, steht vor einem Problem: Nicht jeder Arbeitgeber hat eine Kantine zur Verfügung - ein Bäcker ist aber garantiert in der Nähe. Insofern sind schädliche Gewohnheiten vorprogrammiert: Man steht im Stress, hat nur eine halbe Stunde Mittagszeit und muss etwas in den Magen bekommen. Dann holt man sich halt beim Bäcker ein Schnitzelbrötchen, bestrichen mit Mayonnaise (was ich für eine Unart halte, ich stimme <a href="https://youtu.be/1iciN5y6nF0">Herrn Malmsheimer</a> da voll zu), belegt mit einem panierten Schnitzel und lappigem Salat, vielleicht noch zwei Scheiben Tomate und ein wenig Gurke. Gesund ist das nicht, auch wenn "Salat" dabei ist. Was also tun?</p>
<p>Ich habe von meinem Vater ein schweres Erbe übernommen, was die Beantwortung dieser Frage anbelangt, denn immer, wenn wir nicht weiter wissen, kaufen wir ein Buch (oder mehrere, je nach Informationswütigkeit). In meinem Arsenal befinden sich also haufenweise Kochbücher zum Thema Diabetes. Die bestehen zu ungefähr 50% aus Information darüber, was Diabetes ist, wie sich die Ernährung eines Diabetikers zusammensetzen sollte, wie man an die benötigten Nährstoffe kommt, ohne den Körper (vor allem die Bauchspeicheldrüse) zu überlasten und, und, und. Das ist sehr freundlich von den Autoren, aber ehrlich gesagt unnötig. Wenn man mit Diabetes diagnostiziert wird, bekommt man hierzulande zunächst einmal eine Diabetikerschulung, im Rahmen derer man genau das vermittelt bekommt. Was mir fehlt, ist ein Kochbuch, das mir wirklich hilft.</p>
<p>Was ich mir wünsche, ist ein Buch, das mir dabei hilft, für eine Person diabetikergerecht zu kochen. Dieses Buch sollte dann auch in Betracht ziehen, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an Diabetikern die warme Mahlzeit erst abends zu sich nehmen können, dass während des Arbeitstages das Essen eine sehr untergeordnete Rolle spielt und damit eventuell fünf kleine Mahlzeiten täglich nicht wirklich praktikabel sind. Es ist wichtig, Mahlzeiten zubereiten zu können, die man mitnehmen kann und nicht erhitzen muss - und dann auch nicht ausschließlich aus Salat bestehen. Nichts gegen Salat, aber irgendwann wächst einem doch ein Petersiliensträußchen aus dem Ohr, wenn man jeden Tag einen Salat zum Mittagessen bekommt. Es sollten Sachen sein, die schnell und einfach zuzubereiten sind. Menschen, die routinemäßig kochen, können sich vermutlich nicht vorstellen, wie elend lange man brauchen kann, um Gemüse kleinzuschnippeln. Vielleicht sollte man sich als Kochbuchautor einfach mal in den Supermärkten nach Lebensmitteln umsehen, die es dem Diabetiker da einfacher machen. Kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Tiefkühlgemüse, das nicht vorab zubereitet ist, eignet sich fabelhaft.</p>
<p>Ich persönlich habe dazu noch das Problem, dass ich von diesen kleinen Leichtigkeiten nicht satt werde. Deswegen esse ich von den empfohlenen kleinen Zwischendurch-Mahlzeiten meistens einfach zu viel. Also lasse ich das, ziehe mich auf den Rhythmus mit drei Mahlzeiten zurück und sehe zu, dass ich dann genügend "Füllmaterial" dabei habe, damit mein Verdauungstrakt genug zu tun hat, ohne dass ich vor Müdigkeit vom Bürostuhl falle.</p>
<p>Außerdem gibt es da noch ein Problem, das meiner Ansicht nach unterschätzt wird, nämlich den Preis. Gute, gesunde, nicht bis zum Anschlag industriell durchverarbeitete Lebensmittel sind elend teuer. Gerade der Gang durch die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt sollte einem die Augen dafür öffnen. Was die Sache dann auch nicht besser macht, sind die Transportwege und die Erzeugungsbedingungen. Für die, die gern Fleisch essen, wird es dann auch noch einmal kritisch, denn das Fleisch aus dem Supermarkt ist oft genug nicht so sehr gesund und vor allem in einer Art und Weise "produziert", die nicht wünschenswert sein kann (um es mal milde auszudrücken). Wer dann zum Metzger geht, stellt fest, dass der professionelle Umgang mit Fleisch ebenfalls nicht ganz billig ist.</p>
<p>In der Hinsicht bin ich inzwischen so weit, dass ich weitgehend auf Fleisch verzeichte. Wenn ich mir ansehe, wie unsere Vorväter das gemacht haben, dann kann ich sowieso nicht verstehen, warum man jeden Tag Fleisch essen sollte. Einmal wöchentlich sollte doch wirklich reichen, oder nicht? Auch dass das für Leute wie mich gar nicht mal so schlecht ist, zeigt sich sehr deutlich, wenn man sich Diabetikerkochbücher ansieht. Dort wird dankenswerterweise sehr intensiv auf die Zubereitung von Gemüse eingegangen.</p>
<p>Was mir auch fehlt: Eine Kochsendung, die Spaß am gesunden Kochen vermittelt. Die Küchenschlacht läßt ja hier und da Veganer zeigen, was sie können und das finde ich dankenswert. Aber wie wäre es denn mal mit einer Diabetikerwoche? Wie mit einer Woche, in der nicht gebraten werden darf? Magen- und Gallenschonkost mit Pfiff, das wäre doch mal was! Da sähe ich mal einen Bildungsauftrag!</p>
<p>Nachdem es mein Wunschkochbuch für den einsamen Diabetiker also nicht wirklich zu geben scheint, werde ich mich irgendwann daran machen müssen, das selbst zu schreiben. Ob und wann ich die Energie dafür aufbringe, kann ich nicht sagen. Sollte jemand anwesend sein, der mir dabei helfen möchte: Das kann man mir über die Kommentare mitteilen.</p>
<p>Wie geht ihr denn mit den Ernährungsfragen, die euch umtreiben so um? Gibt es bei euch eine Kantine? Wenn ja: Kann man dort auf bestimmte Ernährungspräferenzen eingehen? Nachdem da so selten etwas kommt, weise ich hier ganz ausdrücklich auf die Kommentarfunktion in diesem Blog hin. Ich muss Kommentare zwar freigeben und das kann ein wenig dauern, aber ich freue mich über euer Feedback. Lasst uns mal über Ernährung reden!</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2022/feb/valentinstagValentinstag2022-02-14T11:52:08+00:002022-02-14T09:30:23+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Blumen, Schokolade und viel, viel Liebe. Das ist wohl das, was der Valentinstag für viele von uns bedeutet. Für die, die Schenken und vor allem für die, die verkaufen, was später verschenkt wird. Aber jetzt mal im Ernst: Was kann man mit so einem Tag eigentlich anfangen?</p>
<p>Der Tag geht zurück auf einen Heiligen, nämlich Valentin von Terni (beziehungsweise Valentin von Rom). Er lebte von ca. 175 bis ca. 270 und war Bischof von Terni. Der Legende zufolge wirkte er Wunder und bekehrte viele Menschen zum christlichen Glauben. Er wurde nach Rom gerufen, um den Sohn eines Rhetors zu heilen. Das tat er und deswegen kamen viele Menschen zum christlichen Glauben. Das wiederum machte Kaiser Aurelian auf ihn aufmerksam und in der Folge wurde eingekerkert, gegeißelt und später enthauptet, weil er vor dem Kaiser das Götteropfer verweigerte. So weit die Legende, nachzulesen beispielsweise im <a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienV/Valentin_von_Terni.htm">ökumenischen Heiligenlexikon</a>.</p>
<p>Er ist der Heilige der Jugend, Reisenden und Imker, für die Bewahrung der jungfräulichen Unschuld, gute Verlobung und Heirat, gegen Mäuseplage, Ohnmachtsanfälle und Epilepsie, Wahnsinn, Gicht, Pest und Gebärmutterkrankheiten.</p>
<p>Laut <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Valentin_von_Terni">Wikipedia</a> soll er trotz des Verbots christliche Eheschließungen durchgeführt und den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Daher vermutlich der Brauch, am Valentinstag Blumen zu verschenken.</p>
<p>Vor diesem Hintergrund mutet das moderne Brauchtum irgendwie merkwürdig an. Valentin ist ein sehr vielseitiger Heiliger, zumindest, was sein Patronat anbelangt. Aber heutzutage geht es ausschließlich um die Liebe und die Liebenden, was ja zumindest mit dem Aspekt der guten Verlobung und Heirat übereinstimmt - auch wenn das heutzutage eher eine untergeordnete Rolle spielt.</p>
<p>Viele Menschen stören sich an dem kommerziellen Aspekt des Tages - viel Geld auszugeben hat ja nicht unbedingt mit Liebe zu tun. Außerdem ist dieses laute Getrommel der Werbung nicht unbedingt etwas, das wir mit Liebe, mit Intimität und Zweisamkeit verbinden. Das ist einer der Nachteile an unserer mit Medien zugepflasterten Welt. Man wird ständig umworben, nicht aus Liebe, sondern aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, weil sich die industriellen Zahnräder weiterdrehen müssen, weil konsumiert werden muss, komme, was da wollen. Zeit, um anzuhalten in diesem Rennen, bleibt selten.</p>
<p>Ich nutze diesen Tag, um an die Menschen zu denken, die ich wirklich sehr liebe und die, die ich schätze. Sie haben für mich mehr Wert als ein paar Blumen oder eine Schachtel Pralinen. Ihnen schenke ich das, was uns allen immer weniger zur Verfügung steht: Zeit. Ein Telefongespräch oder gemeinsam verbrachte Zeit. Meine Gedanken, meine Zuneigung. Das ist, finde ich, so viel wichtiger als ein Geschenk oder eine Karte.</p>
<p>Habt alle einen schönen Valentinstag, verbringt Zeit miteinander und genießt das mindestens so sehr wie die Schokolade, die ihr dann hoffentlich zusammen verzehrt.</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2021/jan/depressionDepression2021-01-05T10:34:34+00:002021-01-05T10:34:34+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Depression ist eigentlich ein gut dokumentiertes Thema. Es gibt -zig Blogs darüber, ebenso wie Videos, Websites und Social-Media-Kanäle. Braucht es da noch etwas? Im Prinzip nicht. Das Blöde ist: Wir haben gerade dieses Corona-Problem und ich sitze allein zuhause. Irgendwo muss ich damit hin und ich brauche auch ein wenig Hilfe, um mich mit ihr auseinanderzusetzen. Deswegen schreibe ich hier in loser Reihenfolge mal ein paar Artikel (vielleicht auch ein paar mehr, wer weiss, vielleicht fällt mir ja auch viel dazu ein).</p>
<p>Ich habe beschlossen, meiner Depression einen Namen zu geben - wir kennen uns seit fast vierzig Jahren, da kann man das schon mal machen. Sie heißt Stella, weil das, ebenso wie mein Vorname*, mit Sternen zu tun hat. Über Stella zu schreiben, fällt leichter als über eine anonyme Depression. Generell entzieht sich das Krankheitsbild ja auch jeglicher Normierung, eben wie alles, was mit Krankheiten zu tun hat. Fragt mal einen Orthopäden, ob er jemals zwei identische Beinbrüche gesehen hat. Also, warum sollte eine Depression nicht etwas Individuelles sein? Die Erkrankung ist chronisch, man schleppt sie für den Rest seines Lebens mit sich herum und die Therapie lehrt, dass man sich mit ihr arrangieren muss. Da kann man sie auch gleich personifizieren und ihr einen Namen geben.</p>
<p>Es gibt ein Buch zum Thema Depression mit dem schönen Titel <a href="https://www.buecher.de/shop/sachbuch/mein-schwarzer-hund/johnstone-matthew/products_products/detail/prod_id/23851129/">Mein schwarzer Hund</a>, das ziemlich viele Leute gelesen haben (und in den meisten Kliniken vorhanden ist). Frei nach diesem Buch nennen viele Leute ihre Depression einen schwarzen Hund. Das kann man auch machen, ganz, wie es einem gefällt. Wichtig finde ich es, die eigene Depression als individuell zu begreifen, so wie eben Fingerabdrücke, die Iris oder auch die Zähne** einzigartig sind. Sie können sicherlich ähnlich sein, sehen aber doch völlig unterschiedlich aus.</p>
<p>Mein Alltag wird durch Stella nicht einfacher, wahrlich nicht. Sie hat so einiges ganz hinten im Unterbewusstsein versteckt, unangenehme Dinge, üble Erfahrungen, Ereignisse, mit denen ich bis heute nur schwer fertig werde, ein paar Ängste, die noch da sind, solche Sachen halt. Sie hat diese Dinge eigentlich ganz gut im Griff, so dass Stella und ihre Kumpels mich üblicherweise nicht gar so arg belasten, meist ist es nur Alltagskram, den Stella rauslässt und mit dem werde ich im Normalfall ganz gut fertig.</p>
<p>Momentan ist aber nicht Normalfall. Momentan ist Arbeitslosigkeit, Corona, Alleinsein, Wände anstarren, Eskapismus via Netflix, Youtube und Konsorten, völlig gestörter Schlafrhyhtmus, bleierne Lähmung des eigenen Daseins, Unfähigkeit, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, so gerne ich das möchte. Ich hatte schon immer solche Phasen, wo einfach nichts ging, wo vor mir ein Berg war, der so hoch schien, dass ich noch nicht mal die Energie aufbrachte, mich in Bewegung zu setzen (im übertragenen Sinne und buchstäblich, ich bin in Oberbayern aufgewachsen). Meine Lehrer haben mich faul genannt. Ich war nicht faul, ich war gelähmt. Das habe ich aber erst viel später begriffen. Wenn ich an meine Schulzeit denke, höre ich einen mehrstimmigen Lehrerchor: "Astrid, wenn du nur ein <strong>bisschen</strong> mehr tätest, du könntest so gut sein!" Mich schaudert nach wie vor bei dem Gedanken. Nein, ich bin nicht faul, sicher nicht. </p>
<p>In meiner Wohnung sieht's aus wie bei Hempels unterm Sofa, ich müsste dringend putzen, fürchte mich aber vor dem Zusammenbruch, der mich unweigerlich ereilt, sobald ich das Gästeklo sauber habe - weil er das immer tut. Das ist ein Sonderfeature von Stella. Sie motiviert mich, sie feuert mich an, sie erklärt mir, ich solle mich nicht so haben, ich wäre schließlich erwachsen und außerdem wäre gerade keine Dienstmagd vorhanden. Und wenn eine vorhanden wäre, dann könnte ich sie nicht bezahlen. Außerdem hülfe mir sowieso niemand außer mir selbst. Das wüsste ich doch schön langsam. Also, los.</p>
<p>Manchmal bringt sie es fertig und ich fange an und putze das Gästeklo. Vielleicht komme ich sogar dahin, mein Bett neu zu beziehen oder im Wohnzimmer durchzufegen und zu wischen. Und dann bin ich platt, dann kann ich nicht mehr. Ich sinke auf mein Sofa, erschöpft und entmutigt und Stella schimpft mich ein Weichei, einen Loser, ein stinkfaules Weib***. Ich sehe mich um und stelle fest, dass sie recht hat. Es ist keinen Deut schöner, kaum sauberer, der Wohlfühlfaktor in meiner Wohunung ist nicht im Geringsten gestiegen. Mir sinkt dann das Herz und ich flüchte mich in die wohligen Arme von Netflix, wo es immer irgendwas gibt, was mich von Stella ablenkt.</p>
<p>Irgendwie habe ich im Laufe der Zeit eine Strategie entwickelt, nach außen hin unfassbar tüchtig zu wirken. Das hat den Vorteil, dass ich mir die Sprüche über Faulheit nicht mehr anhören muss. Es ist aber wirklich anstrengend, dieses Außenbild aufrecht zu erhalten. Und so bin ich seit Jahren hundemüde. Insgesamt habe ich einen recht umfangreichen Werkzeugkasten an Bewältigungsstrategien entwickelt, damit meine Mitmenschen mich so wahrnehmen, wie ich denke, dass sie es erwarten. Oho, ich bin organisiert, notfalls auch mal rasend schnell. Das kostet viel Energie, die ich dann nicht mehr für mich habe.</p>
<p>Wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich hier herumjammere, habt ihr mich falsch verstanden. Ich jammere nicht, ich stelle fest. Vor allen Dingen aber kläre ich für mich, wo der Hase im Pfeffer liegen könnte. Irgendwie muss ich ja möglichst unbeschadet durch diesen Lockdown kommen und gleichzeitig für einen Arbeitsplatz sorgen. Das Arbeitslosengeld reicht ja leider hinten und vorne nicht. Also muss der Kram von der Seele. Und das großartige am Internet ist, dass man sich Sorgen und Nöte von der Seele schreiben kann. Mit etwas Glück bekommt man dazu noch ein wenig Einordnungshilfe.</p>
<p>Das sollte für dieses Mal genug sein. Ich werde sicherlich noch weiter schreiben, vielleicht komme ich so hinter diejenigen Bewältigungsstrategien, die mir nicht nur nicht nützen, sondern sogar wirklich schaden. Ich will raus aus diesem Sumpf, und vor allem möchte ich Stella dazu bewegen, sich an einen gewissen Rahmen zu gewöhnen, damit wir koexistieren können. Denn eins weiss ich nun wirklich: Los werde ich Stella nicht mehr. Aber ich werde mit ihr leben können.</p>
<p>* Astrid ist altnordisch und bedeutet wohl soviel wie "schöne Göttin"; es gibt aber einige Leute, die den Namen mit dem lateinischen Wort für Stern, nämlich astrum in Verbindung bringen, und dann passt Stella wieder, weil das ein Synonym ist (also ebenfalls lateinisch). </p>
<p>** Wenn man jetzt nicht gerade sämtliche Zähne strahlend weiß überkronen lässt oder sich titanerne Zahnwurzeln einsetzen und die mit entsprechenden Zahnprotesen verschrauben lässt. Heutzutage ist ja alles möglich.</p>
<p>*** Das war übrigens der Wortlaut eines Deutschlehrers von mir, weil ich meine Deutschbücher und -hefte (inklusive der Hausaufgabe) daheim vergessen hatte. Ein entzückender Mensch. Gott hab ihn selig.</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2020/sep/on-fairy-tales-and-gossipOn Fairy Tales and Gossip2020-09-24T06:59:03+00:002020-09-24T06:59:03+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Once upon a time, there were kings, queens, princes (charming and not so charming), princesses, nobles, knights, sourcerers, witches and common folk. Well, nowadays our world got poorer - there are certainly still nobles, but they are of no consequence, live in the real world and are depressingly fallible. The times when kings, queens and their court were role models are gone and so is the satisfaction when fairy tale villains got what they had coming.</p>
<p>Nowadays, it is the celebrities who took over the part of the fairytale characters. There's only one tiny but important difference: celebrities are living, breathing human beings. They don't exist only on paper or in our heads. If you 'unveil the awful truth' about them, you hurt a real person, although it might be 'only on the internet' or 'on paper'.</p>
<p>We all read the yellow press output and are happy for the actress who got married to the sexiest man alive. If the very same couple gets divorced some years later, when there is a lot of mud slinging, lawsuits and trials, a lot of people read about that with an odd satisfaction. Oh, look at them, they are famous, they have loads of money and they are no happier than us, that's the message the gossip rags deliver to us. The less happiness famous people have in their golden palaces, the more avid we absorb the articles telling us about it. This is a sad truth about human nature: we feel so much better knowing that others feel worse.</p>
<p>Meanwhile, everybody is upset about hate speech. We keep savaging each other via social media, only slightly more obnoxious than gossip journalists who write about the mishaps of stars and politicians. Perhaps we should rethink the term 'newsworthiness' before we cry for new laws that will never serve the purpose they are designed for: parenting a whole society. As long as we put up with journalists and paparazzi who harrass, chase and defame people for the one reason that they are so-called celebrities, just because that sells those rags, we don't deserve being treated with respect. We let them invade the privacy of people just for our fun, our entertainment, our desperate need for consolation.</p>
<p>Don't get me wrong. There are, of course, newsworthy topics. Harvey Weinstein and his exploitation of numerous women, for example, was such a topic. But what good is a report on such a person when it is buried among the parenting deficits and marital strifes of celebrities? To add insult to injury, research seems to be completely overrated. Here's the thing about rumors: they are rumors! And in my opinion it is completely irresponsible to spread rumors disguised as news. Sources that say this, close friends saying that are not newsworthy. Especially regarding gossip, where danger for life and limb is almost nonexistent, accuracy in research should be indispensable.</p>
<p>So, if we want to bring more respect into our society, I think we should start with watching ourselves. What do we read? What do we watch on YouTube? What on TV? How do we perceive what we read and see? What consequences does that have? How do your colleagues talk about what they read and saw? Just observe what is happening and what the influence is. And please, please pay attention to research and facts. Rule of thumb: The more unnamed sources, the more frequent the word 'rumor' or its synonyms and the more adjectives, the less trustworthy. Take those articles for what they are: fairy tales, born of fantasy and the necessity to make a living. Should court proceedings be involved, wait until they are concluded.</p>
<p>And never forget that you are talking about living, breathing people who are just as sensitive as yourself. Remember that before you call someone names without even knowing them or what's really going on with them. Or choose the best option right away: DON'T BUY THOSE RAGS! ;o) </p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2020/aug/language-and-communicationLanguage and Communication2020-08-24T18:22:41+00:002020-08-22T19:23:28+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>I love languages in general, as they open up a whole new world with their different concepts of communication. When I lived in Paraguay, I taught English,German and Spanish as a second language. Wheras teaching German is a real pain in the behind, I very much enjoyed teaching English and Spanish. There is nothing more beautiful than seeing this light of understanding first spark, then spread and finally glow in the face of a student. For me, this is the possibility of passing on the pure energy you get by understanding something completely. So I decided to write down some aspects of what is so fascinating about 'my' languages.</p>
<p>Let's start off with the reason why teaching German is so difficult for me. Well, it is my native language and I was lucky enough to grow up with really great native speakers, especially my mom. She would not ever let us use dialect at home, she would correct us in a very friendly way and she had (and still has) an ample vocabulary and a profund knowledge of the grammar. Therefore, I learned all that effortless and without even noticing what I had there. German lessons at school were easy, but I never really tried to learn the grammar - it was unnecessary, I did that intuitively. Ok, that gave me a certain setback gradewise, as we had to answer questions about grammar I couldn't possibly answer, but that didn't bother me too much, I knew what I was doing when speaking, reading, writing; that seemed to be enough at the time.</p>
<p>Sadly, that backfired on me when I started teaching German. I simply had not expected so many questions about German grammar starting with 'why'. I did not have good answers. Why on earth did Germans decide to use three articles, why did they decide to decline their nouns through those articles instead of prepositions, wasn't that what a normal human being did? Why would anyone do that not only through articles but the nouns themselves as well? Why use this insane word order, why use prepositions in this completly incomprehensible way? Well... I never had a training as a language teacher and German really robbed me of my confidence. I really tried to find answers, but putting myself in my students' shoes, trying to comprehend their questions from their languages' point of view, the only thing I could say was: 'Just memorize. There's no rhyme nor reason to it.' I really hated that, but that's what German is and why I regard myself as lucky to have that as a native language.</p>
<p>Spanish, on the other hand, has a very clear grammar. There is much to memorize, admittedly, but the load of exceptions is not that heavy and even within the exceptions there is a certain kind of system. When I first went to Paraguay, I didn't speak a word of Spanish, but I had had Latin at school, which was a great help. It took me a year to get the hang of it so well that people didn't ask me anymore where I was from. What I always loved about Spanish was the rhythm of the language. Speaking felt almost like singing. It is really difficult to describe the feeling I have when I speak Spanish. It is as if a light was shining within my chest that makes breathing easier and the heart lighter. I know, that sounds so corny, but I have no other words. Spanish is warmth, easygoing, has a scent of palm flowers to it and a bit of caribbean blue. Really.</p>
<p>It is possible that this has to do with the people I lived among when I learned Spanish. Paraguayans are generous and so very friendly - as long as you engage with them on their level. They really hate people who come from Europe or the USA, have never been in Paraguay (or South America, for that matter) and tell the natives what to do, how to be more efficient, how to lead their lives. Not at all a good idea. Well, when I first came to Paraguay, I was eighteen and had no clue about life and how to lead it, so I was far from being some arrogant European and got accepted almost right away.</p>
<p>Then, there is English. I love that language for its versatility and the history that is wrapped inside it. The British Isles have been conquered numerous times. Celts, Romans, Anglo-Saxons, Vikings, Normans, they all left their footprints on the country and embedded them into the language. You actually have to speak (or at least have an idea about) quite some languages. Let's just take German and French for the moment. There are still words in English that recognizably derive from those languages. Cow, for exampe, is 'Kuh' in German, sheep is 'Schaf', a pig is 'Schwein', which doesn't sound very similar - but 'swine' is a very similar word, though not in use to name the animal any more. When you then look at the meat coming from those animals, you will find that the translation is very close to French. Beef is 'boef', mutton is 'mouton', pork is 'porc'. So, you can see from the words used for the animals and their meat who looked after them (poor people who spoke a language closer to German) and who actually ate the meat (the Normans, who had come from France and were the privileged class). A chair is 'chaise' in French. It has a back and even today, chairs are not very cheap because of the manufacturing process. Clearly, something for people with money (nowadays not really, but back then it was). A stool is cheaper, easier to manufacture. Now guess what the German word for chair is - 'Stuhl', of course. It seems as if the word for that kind of seat was so common that the Germans simply kept it for chairs with a back as well. Nowadays, a stool is called 'Hocker', so it is a seat to crouch down upon. Meanings shift.</p>
<p>So, English from my point of view is by far the most interesting of the languages I speak fluently and I love reading about it and its roots. Emotionally, Spanish is my favourite. German is the home I don't have to think about, it is like a house where I can get around blindfoldedly, no second thought necessary. I like that, it is so comfortable to have that; but on the other hand, it is very precise and matter-of-factly, there's not much space for emotions. So, each one has its advantages and disadvantages.</p>
<p>The important thing is that they all are a means of communication, a door to differend realms, if you will. People really think in different ways depending on where they are from and which language they speak. That is a challenge and a great gift. Should you decide to learn a language, use it. I always told my students two things:</p>
<ol>
<li>Speak aloud, even if you feel awkward or ridiculous. Talk to your image in the mirror, talk to a doll or a teddy bear, it doesn't matter. Talk. That's the only way to get the muscles in your face, your mouth and your throat to pronounce correctly. Think of it as if you would learn an instrument or a song. You have to get new things into your muscular memory.</li>
<li>When you go to a country where the language you learned is spoken, you can expect people to understand you. You will always be taught a certain standard. For me that was BBC English and a really heavy South American dialect of Spanish. But don't ever expect to understand people answering you.</li>
</ol>
<p>When I came back from Paraguay to Germany after the first year I had spent there, I didn't find my way around the airport in Madrid where I had to change planes. So I went to a guy from airport security (I assumend, he wore a uniform and didn't move) and asked him where I had to go to get to my gate. He answered. I did not understand a single word. But he must have understood me, why else would he answer? So I told him that I was German, had learned Spanish in Paraguay and asked him to repeat slowly. I honestly hadn't seen someone grin that broadly ever in my life - but he slowed down and spoke understandably. I felt a bit ridiculous, but I found my gate and that's what was important.</p>
<p>Whenever something like that happens to you, take it as a good occasion to have a laugh. Not understanding and asking to repeat is your right, do it. You are making things easier for others when you use their language. The least they can do is to be considerate and slow down a bit.</p>
<p>I wish you a nice weekend, have fun and if you're in Germany, enjoy the lower temperatures we are expecting for the weekend.</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2020/may/germanys-most-uncomfortable-behaviourGermany's Most Uncomfortable Behaviour2020-05-07T21:41:42+00:002020-05-07T13:05:19+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>I subscribed to a YouTube channel, believe it or not. I had sworn never to do such a thing, but a couple of days ago, I just wandered around YouTube out of pure boredom and sort of fell over <a href="https://www.youtube.com/channel/UCLG1yRkWZq_0-K5aBPJi6Vg">NALFs channel</a>, which is funny, interesting and a whole different look onto my home country. So here is a strong recommendation to my readers: Do have a look at that. Today, I watched a video titled "Germany's Most Uncomfortable Behaviour". Honestly, I had to grin a bit, partly recognizing myself. So, as I have grown to like that young man*, here's one bit of non-exculpatory explanation.</p>
<p><a href="https://www.youtube.com/watch?v=xoGsUldX-pE">Germans stare, Nick says.</a> And he probably is right. Our capability of not getting a grip on events or people around us is unparalleled. We are very thorough but not necessarily quick which can lead to sometimes quite strange situations, not only with people from other countries. Oddly enough, Germans don't like to be stared at as well and when they become aware of being stared at, they can react quite aggressively.</p>
<p>But why on earth do they stare? Well, there are quite some reasons for staring. I already mentioned the mental delay in understanding a situation or sight. Everything that is unusual is deeply astonishing and needs to be taken in. Not only, but mostly people. People speaking English fluently might fall into this category especially because Germans learn English for at least 5 years while going to school. Most of them get at least some kind of self-defence understanding of the language but never actually see someone using it as a means of communication.** So, this is a jawdroppingly overwhelming event, please be patient and bear with them. They mean no harm.</p>
<p>Another cause for staring is when you're not exactly bored but just idle. To me, that happens often when I have a meal with others. As the youngest of three siblings, having had to eat with five other persons at the same table and always feeling to miss out on the good stuff, I got used to eating fast.*** As a result, I usually finish first and I don't talk during meals. So, when done, I sit idly at the table and my eyes wander to places with movement - which usually are the plates of the other people at the table. Don't ask me how often I was asked if I still was hungry. Embarrassing!</p>
<p>And the last bit I can think of is as well idle wandering of the eyes, but a different kind. When I am sitting in a park, just enjoying the day or having a cup of coffee in a café, leaning back and thinking of nothing, I often find myself following movement around me. That can be a dog, a bird - or a person. Most of the time, I'm very relaxed an half asleep, so I don't even realize what I'm doing until I get asked what I am staring at.****</p>
<p>So, as I now was made aware of what that behaviour might feel like to other people, I shall do my utmost to avoid it. No promises, though, I am a creature of habit.</p>
<p>Regards to Nick, may your vlog keep existing for a very long time, it is really entertaining.*****</p>
<p>*Don't you dare and complain about that to a fat old lady!<br>
** I am German, I gave private lessons, I am entitled to exaggerate. Do not object. At all.<br>
*** Why do you think I'm a fat old lady?<br>
**** And coming from Germans, this is MOST uncomfortable, believe me.<br>
***** German praise. Be pleased.</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2020/may/fussball-und-coronaFußball und Corona2020-05-06T17:48:41+00:002020-05-06T17:23:16+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Wir können es langsam alle nicht mehr hören: Corona, Abstand halten, zuhause bleiben, Ansteckungsgefahr... Man hat uns jeden Spaß genommen, nichts dürfen wir mehr. Durften. Denn jetzt wird ja langsam gelockert. Je nach Bundesland unterschiedlich weit und unterschiedlich viel. Eins kommt jetzt aber bundesweit: Fußball!</p>
<p>Darauf hat die zu Tode gelangweilte Nation gewartet. Hände- und füßeringend. Ohne "Fussi" ist das Leben öde, denn die Sportberichterstattung besteht zu gefühlten 90% aus Fußball und langsam waren wir's ja auch leid, im Frühstücksfernsehen immer zu hören, dass es aus dem Sport nichts zu berichten gibt, weil er nicht stattfindet. Schlimm genug, dass es kein Olympia gibt dieses Jahr. Und kein Oktoberfest.</p>
<p>Also Fußball. Geisterspiele. Bis zum Anschlag durchgetestete Spieler, die in Quarantänetrainingslagern vor sich hintrainiert haben werden, werden demnächst wieder auf dem Rasen in Stadien auflaufen. Nun ist die gute Frage, ob diese Spiele dann live übertragen werden und wenn ja, wohin. Public Viewing vor den Stadien? Oder im Fernsehen, damit der Fußballfan an sich in Schal, Trikot und Mannschaftsmütze gehüllt zuhause auf dem Sofa die Bengalos abbrennen kann? Was, wenn die Kneipen (die übrigens einigermaßen gleichzeitig wieder öffnen dürfen) ihren Besuchern diesen Fernsehgenuss anbieten? Was, wenn dann die ganze Nachbarschaft in der Eckkneipe hängt, scheiß auf Abstand? Was dann?</p>
<p>Mit etwas Glück passiert wenig bis nichts. Dann freuen wir uns alle und die, die glauben, danken ihrem Herrn. Ich wünsche uns das, fürchte aber, dass dieses "wir brauchen den Fußball" Konsequenzen haben wird, die wir nicht gern haben möchten. Und wir haben ja nun immer noch keinen Impfstoff.</p>
<p>Aber mal ernsthaft: Wäre es wirklich so schlimm, wenn die Fußballsaison jetzt abgebrochen werden müsste? Fußball ist ein Millionengeschäft. Mir kann niemand erzählen, dass die Vereine nicht ausreichend Rücklagen haben, um so eine Durststrecke überstehen zu können. Da muss dann halt der eine oder andere Manager auf seinen Bonus verzichten, vielleicht kann man ja auch die Gehälter ab einer bestimmten Jahressumme mal kappen, damit die Angestellten der Vereine ihre Arbeitsplätze behalten. Dann dreht sich das Gladiatorenkarussell dieses Jahr halt sehr viel langsamer - oder gar nicht. Positiv wäre, dass eventuell erlittene Verletzungen mal Zeit hätten, komplett auszuheilen (mag ja sein, dass der ein oder andere da noch was am Knie hat oder so).</p>
<p>Die Finanzstruktur des deutschen Fußballs (naja, des Fußballs allgemein) ist nicht sehr durchsichtig. Aber ich denke, dass es möglich wäre, das jetzt mal durchzuziehen mit verschmerzbaren Verlusten. Was die armen Sportjournalisten anbelangt: Individualsportarten sind ja wieder zugelassen. Dann berichtet man halt über Golf, Reiten, Tennis und dergleichen. Da lernt der Deutsche dann gleich noch, dass es außer Fußball noch andere, recht interessante Sportarten gibt. Wäre ja auch mal nett.</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2019/aug/wir-sind-dafuer-dass-wir-dagegen-sindWir sind dafür, dass wir dagegen sind!2019-08-01T17:44:17+00:002019-08-01T16:52:06+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Allerorten sind wir dagegen. Egal, ob es Pickel im Gesicht sind, Kalorien, Medikamente (wirksame oder weniger wirksame) oder politische Ansichten. Wir sind eine Art Antigesellschaft. Antifaschismus, Antirassismus, Antisemitismus gehören da so selbstverständlich dazu wie auch die Demonstrationen gegen Diskriminierung (von wem auch immer) oder gegen den Klimawandel. Dagegen sein ist en vogue.</p>
<p>Was dabei leicht aus dem Fokus gerät, ist die Frage, wofür wir denn sind. Das macht uns angreifbar, denn man kann uns auf diese Weise leicht das Wort im Mund umdrehen, uns zu undifferenzierten Naivlingen umdeuten. Schönes Beispiel ist da Seenotrettung: Natürlich müssen alle Menschen, die in Seenot geraten, auch aus dieser Not gerettet werden und da ist es egal, ob es sich um gute oder böse Menschen handelt, um ehemalige Bundespräsidenten oder Leute, die auf ein Leben ohne Krieg hoffen.</p>
<p>Die andere Seite tut, als seien alle Flüchtlinge automatisch Verbrecher. Das stimmt selbstverständlich nicht. Es ist noch nicht einmal ein nennenswerter Anteil dieser Menschen, die Verbrecher sind. Aber wenn man sich dann hinstellt und brüllt, man wolle nicht, dass "unsere deutschen Frauen und Mädchen von diesen Flüchtlingen vergewaltigt und ermordet werden", dann klingt das schon böse nach "unsere deutschen Frauen und Mädchen vergewaltigen und ermorden wir selber". Für mich fühlt sich das Geschrei dieses Mobs in der Tat eher nach einer Drohung an als nach Schutz.</p>
<p>Ich habe heute mal spaßeshalber nachgefragt, als mir jemand sagte "Antifa ist notwendig". Ich habe gefragt, wofür die Antifa denn sei. Die Antwort war: "Für eine Welt ohne Rassismus". Nun, das ist a) arg kurz und b) negativ formuliert. Eine positive Formulierung war wohl auch nicht drin, das ist aber auch nicht so wichtig. Was mir an dieser Stelle wichtig ist, ist die Frage nach dem, was wir wollen, wo wir schon so genau wissen, was wir nicht wollen.</p>
<p>Wenn wir nämlich wissen, was wir wollen, haben wir eine Chance, zu ergründen, was uns das kostet. Fordern kann man ja viel, nicht wahr? Wieviel Unbequemlichkeit wollen wir denn in Kauf nehmen, dafür, dass unsere Gesellschaft frei von Rassismus ist? Wieviel Überwachung können wir tolerieren, um uns sicher, aber nicht überwacht zu fühlen? Worauf können wir verzichten, um dafür zu sorgen, dass alle es gleich gut haben?</p>
<p>Es gibt da eine schöne Karikatur, auf der eine Menschenmenge und ein Redner zu sehen ist. Der Redner ruft: "Wer will Veränderung?" und alle heben jubelnd die Hand. Dann ruft der Redner: "Wer will sich ändern?" und alle sehen zu Boden. Das ist das Problem, das wir momentan haben. Alle wollen Veränderung, alle wollen Missstände abstellen, aber niemand scheint ein Bewußtsein dafür zu haben, dass wirklich jeder sich selbst, seine Gewohnheiten und seine Verhaltensweisen ändern muss. Und wir müssen auch damit rechnen, dass Veränderung Geld kostet - vor allem, wenn zwar bekannt ist, welcher Missstand behoben werden soll, über das Vorgehen dazu aber Uneinigkeit herrscht.</p>
<p>Ich hoffe also, dass wir alle daran arbeiten können, diese Denkmuster zu durchbrechen und in Zukunft mehr ans "dafür" denken als ans "dagegen" und dem "es muss etwas geschehen" auch ein wohldurchdachtes "so soll es geschehen" folgen lassen. Ich denke, wir alle haben verdient, miteinander an unserer Zukunft zu arbeiten anstatt gegeneinander die Zerstörung dieser Zukunft herbeizuführen.</p>
https://esmeralda.kennt-wayne.de/2018/feb/2018/feb/vom-wert-der-aeusseren-formVom Wert der äußeren Form2020-05-06T18:29:50+00:002020-05-06T18:29:50+00:00Esmeraldapiratesmeralda@tokenbus.de<p>Anreden sind ja ein unglaublich kompliziertes Thema. Auch die Formulierung schriftlicher Kommunikation scheint für manche Menschen mit großen Schwierigkeiten verbunden zu sein. Nachdem dies alles im Auge des Betrachters liegt, erzähle ich hier von meinem persönlicher Umgang damit.</p>
<p>Neulich erst kam wieder eine Mail in meinem Postfach an, die mir doch ein wenig den Atem verschlug. Sie wurde an einen größeren Verteiler gesandt, eine Person aus dem Kreis wurde direkt angesprochen und es wurden Forderungen an diese Person gerichtet. Der Ton war nach meinem Empfinden hart an der Grenze zur Unverschämtheit, der Inhalt zeugte von einem eklatanten Mangel an Information zum Thema, die Anrede erfolgte in der zweiten Person Singular, sprich: Es wurde geduzt.</p>
<p>Nun, die Antwort der angesprochenen Person fiel entsprechend aus, zurück kam dann etwas, was bereits die Grenze zur Unverschämtheit überschritt, Menschen aus dem Kreis derer, die die Mails ebenfalls erhalten hatten, antworteten in doch einigermaßen konsternierter Weise und die Antworten der Person, die den Personenkreis angeschrieben hatte, wurden von Mail zu Mail unerträglicher.</p>
<p>Das ist dann der Moment, in dem ich mich bemüßigt fühle, eine sehr formelle, sehr sachlich formulierte Mail zu schreiben, um der Angelegenheit die emotionale Komponente zu nehmen und auf die Sachebene zurückzukehren. Wenn es sich - wie im angesprochenen Fall - um eine Person handelt, die ich nicht kenne und mit deren Namen ich nichts anfangen kann, greife ich gern auf die förmliche Anrede "Sie" zurück, einfach auch um zwischen mich und die emotional aufgeladene Person einen gewissen Abstand zu bringen.</p>
<p>Bedauerlicherweise gibt es immer noch Menschen, die sachliche, sprachlich korrekte und formwahrende Kommunikation als Herabsetzung der eigenen Person sehen. Das wird dann sichtbar, wenn sie sich in der Antwort auf solche Mails am förmlichen Ton stoßen, demjenigen, der förmlich antwortet, vorwerfen, er würde Engagement zerstören, demotivieren oder was auch immer.</p>
<p>Deswegen hier der Hinweis: Wenn ich jemanden nicht duze, bedeutet das nicht "ich finde dich doof und du kannst mich mal", sondern es bedeutet "die Art, in der Sie mich hier ansprechen, befremdet mich zutiefst, ich möchte etwas Abstand und bitte Sie, auf der Sachebene zu bleiben". Man kann sich irgendwann sicher mal zusammensetzen und die negativen Gefühle, die durch Unsachlichkeiten ausgelöst wurden, wieder neutralisieren. Nichtsdestoweniger werde ich auch weiterhin vor allem im Schriftlichen so verfahren, denn ich bin der Ansicht, dass es nichts bringt, wenn man sich gegenseitig schreibt, was man sich im persönlichen Kontakt nicht gegenseitig an den Kopf zu werfen wagte.</p>
<p>Ich hoffe also, wir alle können uns darauf einigen, auch im Schriftlichen das Verhalten eines durchschnittlich wohl erzogenen Mitteleuropäers an den Tag zu legen, unsere Anliegen sachlich zu formulieren und die persönliche Ebene im persönlichen Gespräch zu klären.</p>
<p>Und weil wir gerade bei diesen Kniggigkeiten sind: Ich bin, was die Vertretung der Piratenpartei nach außen anbelangt, schon auch auf ein Mindestmaß an Kinderstube bedacht. Menschen, die die Piratenpartei zu bestimmten Themen vertreten und bei einer öffentlichen Veranstaltung (dazu zählen auch unsere Mumblesitzungen) derart zugedröhnt sind, dass sie nicht mehr deutlich sprechen können, halte ich persönlich für vollkommen ungeeignet, die Themen der Partei nach außen zu kommunizieren.</p>
<p>Auch das Ausleben der eigenen Emotionen bezüglich anderer Parteimitglieder in der öffentlichen Kommunikation via Social Media halte ich für ausgesprochen ungezogen; sicher habe ich dafür Verständnis, wenn in der Hitze des Gefechts mal ein Satz fällt, der hätte unterbleiben können (oder müssen). Ich bin selbst nicht frei von Emotionen und reagiere wahrlich auch nicht immer so, wie es wünschenswert wäre.</p>
<p>Wichtig ist, dass man sich im Nachgang klar macht, was da jetzt gerade passiert ist und sich überlegt, wo der bessere Weg wäre. Eines ist sicher: Die Blechtrommel schlagen und kreischen ist auf jeden Fall der falsche Weg.</p>