Ich habe Beckham gesehen!
veröffentlicht von Esmeralda, 1 Kommentar
Man stelle sich DAS vor! Ich habe Beckham gesehen! WOW! Wie's kam? Ganz einfach:
Heute bin ich nach der Arbeit bei Kläuschen mitgefahren. Dessen Heimweg führt zwar nicht wirklich am Bahnhof vorbei, er fährt aber trotzdem da lang, wenn er mich mitnimmt, dann spare ich mir das Schwitzen in Bus und U-Bahn und wir können noch ein bisschen plauschen. Abgesehen davon ist Kläuschens Auto das, was er selbst als "fahrbaren Sonnenstuhl" bezeichnet und das ist natürlich ein echter Genuß für jemanden wie mich, der täglich die drei-Chauffeure-Tour (Bahn-U-Bahn-Bus bzw. umgekehrt) fährt. Ja, echt klasse.
Da fahren wir also über breite Chausseen vor uns hin und kommen an eine Ampel, die ist rot, wir bleiben also stehen. Der Planet sticht, die Ampel schaltet um, es fährt aber niemand los, denn da steht ein Mensch auf der Kreuzung, gekleidet in modisches Grün mit weißer Mütze und winkt den Querverkehr durch. Nunja. In so einem fahrbaren Sonnenstuhl wird's ganz schön warm, wenn er so in der prallen Sonne steht, aber Kläuschen hat ja auch noch eine Klimaanlage im Auto, da ließen wir uns einfach kalte Luft in die erhitzten Angesichter pusten.
Ungefähr drei Ampelschaltungen später nimmt der grüngekleidete Mensch mehr oder weniger Haltung an und von links kommt ein Polizeimotorrad. Und dann noch zwei. Danach ein schwarzes Auto mit blauer Lampe auf dem Dach und ein ganz normales Polizeiauto. Wieder zwei Motorräder und dann ein Bus. Ja, und da saß Beckham drin. Und ich habe ihn gesehen. Wahrnehmen konnte ich ihn leider nicht, denn der Bus war zu schnell an uns vorbei, als dass ich ihn hätte wahrnehmen können. Aber gesehen habe ich ihn bestimmt! [Außerdem lernt man ja täglich von der BILD und weiß langsam, wie man seine Leser an die Schlagzeile fesselt, gelle? ;o)]
Ja, und als ich dann nach diesem wirklich erhebenden Anblick zum Bahnhof kam, hatte ich das Erlebnis der dritten Art: Der Bahnhof glänzte mit einem Polizeiaufgebot, das ich in Deutschland noch nie gesehen hatte. Schon beim Hereinkommen rannte ich in die ersten vier Polizisten, dann während des hastig zurückgelegten Wegs durch die Mittelhalle Richtung McDonald's (ich musste dringend in die dortige Keramikabteilung, daher die Eile) rannte ich in eine Gruppe von sicherlich zehn weiteren Ordnungshütern. Sie kamen mir etwas merkwürdig vor, aber ich habe im Moment nicht weiter darauf geachtet, weil ich ja etwas anderes vorhatte.
Als ich dann entspannt und zufrieden zurück in Richtung Mittelhalle ging, fiel's mir auf: Zwei von den Polizisten hatten irgendwie merkwürdige Uniformen an. Nochmal genau hingesehen: Mütze ist schwarz (hä?) und der Rand schwarzweiß kariert. Briten? Briten! Königliche Polizei in den Niederungen unseres Bahnhofs! Isses wahr?
Ich habe mir dann einen der deutschen Bewahrer des Rechts gegriffen und ihn ganz neugierig gefragt, ob man sich denn in der Tat Kollegen aus Großbritannien ausgeliehen hätte. "Ja," sagt er, "wir dachten, dass die Engländer auf die Kollegen einfach besser hören. Außerdem gibt's dann keine Sprachbarriere!" Ist das nicht toll?
Vielleicht sollte man dem Bahnhofsmanagement raten, sich die Bahnsteigdurchsagensprecher auch aus England auszuleihen. Das würde sicher der Völkerverständigung noch mehr nach vorne helfen und den englischsprechenden DB-Passagieren das Leben deutlich erleichtern an unserer FIFA-Worldcup[TM]-Station.
Aber ehrlich: Ich finde das alles einfach toll! Wirklich echt begeisternd! Jetzt müssen nur noch die Favoriten anfangen, Fußball zu spielen und die WM ist eine rundum gelungene Veranstaltung!
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Sven
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