Umfragen sind auch nicht alles
veröffentlicht von Esmeralda, 3 Kommentare
Der Mensch an sich lebt auf, wenn es etwas zu klatschen und zu tratschen gibt. Das wissen natürlich unsere Medienvertreter und berichten, was ihnen interessant erscheint:
Die Piraten sind uneins, die Piraten streiten sich, die Piraten sind führungslos, die Piraten beschäftigen sich mit sich selbst, den Piraten fehlt die Kraft für den Wahlkampf.
Während viele Journalisten sich mit diesen schönen, schnellen, flüchtigen Meldungen beschäftigen, beschäftigen die Piraten sich mit Politik. Ich merke hier an, dass die Piraten in Bayern inzwischen ein Wahlprogramm haben, das Aussagen zu allen Themen trifft, die den Mitgliedern wichtig sind. Zu finden ist dieses Programm beispielsweise auf der Website der Piratenpartei Bayern.
Während einige Journalisten sich damit beschäftigen, den "menschlichen Aspekt" innerhalb der Partei gnadenlos überzubewerten und so eine Darstellung in der Öffentlichkeit zu erzeugen, die so ganz einfach nicht stimmt, arbeiten die Piraten in Arbeitsgemeinschaften, Kleingruppen, Kreisverbänden, an Stammtischen und auch an Wohnzimmertischen an der Formulierung ihrer politischen Inhalte - dank des "menschlichen Aspekts" der so viel berichtenswerter scheint, völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit.
Während die Mehrzahl der Journalisten sich damit beschäftigt, die sinkenden Umfragewerte der Piratenpartei in den Vordergrund zu stellen, stehen scharenweise Piraten in Garagen und Lagerräumen, bewaffnet mit Kleister und Plakaten, um dann eben auf diese Weise die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass sie sehr wohl politisch arbeiten und die Menschen dazu zu bewegen, sich auf Veranstaltungen, an Stammtischen und im Internet darüber zu informieren, wie diese politische Arbeit aussieht.
Ich werfe bestimmt keinem Journalisten vor, dass er die Arbeit macht, für die er bezahlt wird: Über das zu berichten, was die Massen bewegt und damit die Auflage oder die Einschaltquote erhöhen. Aber wir, die wir die Erzeugnisse lesen, hören und sehen, die aus diesem Prinzip heraus entstanden sind, sollten uns alle klar machen, dass Journalismus heutzutage nicht mehr unbedingt unabhängige Berichterstattung ist, sondern oft, gar zu oft, die simple Brötchenarbeit von Menschen, die ihre Ernährungslage sichern müssen und deswegen auch sehr darauf achten müssen, dass sie berichten, was sich verkauft.
Ich werde schlicht weiterhin politische Arbeit leisten und auch weiterhin dafür sorgen, dass sie der Öffentlichkeit bekannt wird. Wenn das über den Massenjournalismus nicht geht, weil meine politische Arbeit als deutlich uninteressanter eingestuft wird als die Querelen innerhalb eines Vorstandsteams, dann gehe ich dafür eben andere, vielleicht auch mühseligere Wege. Vielleicht dauert es dann noch einmal ein paar Jahre, bis die Piraten wieder Erfolge vermelden können. Sei's drum!
Politische Inhalte, die gut und richtig sind, werden sich auf Dauer durchsetzen - das ist es, wofür die Piraten stehen, das ist es was die Piraten tun wollen. Die Piraten wollen Nachhaltigkeit, sie wollen einen Staat, der für die Bürger da ist, sie wollen eine Gesetzgebung, die tatsächliche Sicherheit vermittelt und eben nicht auf automatisierte Systeme setzt, die den größtmöglichen Anschein von Sicherheit geben, letztlich aber nur Freiheit nehmen.
Die Piraten sind die, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, die die Bürgerrechte verteidigen, die dafür stehen, dass überall in Deutschland Menschen ihre Meinung frei äußern können, ohne Nachteile dadurch befürchten zu müssen, die Piraten sind die, die wollen, dass alle Menschen in diesem Land von ihrer Arbeit leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Es muss dringend ein neuer Wind wehen in der Politik dieses Landes. Die Piraten sind die beste Chance, die Deutschland derzeit hat, denn sie streiten sich zwar, aber sie machen eben auch Politik - und die machen sie für die Menschen, die hier leben und nicht für sich selbst.
Kommentare
RemoteControl
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Esmeralda
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Thomas Matzka
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