Politische Heimat

veröffentlicht von Esmeralda, geändert am , 4 Kommentare
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Ja, ihr habt mich erwischt! Natürlich war das ein Aprilscherz, Leute! Wie werde ich denn so etwas tun! ;oD

Die Piratenpartei ist tot und mit ihr sterben ihre Ziele. Es wird Jahre dauern, wenn es überhaupt gelingen sollte, die Werte dieser Partei wieder in der Öffentlichkeit sichtbar zu sein. Dabei gäbe es so dringenden Bedarf an Politikern, die so wichtige Ziele wie die Frauenquote, das BGE und vor allem die Kernthemen wie Netzneutralität, Datenschutz, Bildung und Bürgerrechte vertritt. Nachdem es eilt, habe ich für mich beschlossen, eine neue politische Heimat zu suchen.

Die Suche nach einer neuen politischen Heimat ist schwierig, vor allem in Bayern. Die Grünen wollen vor allem eines: Verbote. Die SPD will eigentlich nur recht haben, die FDP versinkt in der Bedeutungslosigkeit. Die freien Wähler werden von niemandem so wirklich ernst genommen und die Macht zur Veränderung hat eigentlich nur eine Partei: Die CSU. Mit einer komfortablen absoluten Mehrheit steuert sie die Geschicke des Freistaats. Wer wirklich etwas bewegen will, kann sich eigentlich nur dieser Partei anschließen, so unangenehm diese Erkenntnis auf den ersten Blick zu sein scheint.

Der zweite Blick läßt aber doch etwas Hoffnung aufkeimen. Es tut sich etwas in der CSU. Bereits seit 2010 ist die Frauenquote beschlossene Sache. 40% der Ämter müssen zwingend weiblich besetzt werden. Das ist ein Fortschritt, wie ihn die Piraten sich nur erträumen können. Hier wäre die Aufgabe also nur, diese Frauen auch öffentlich sichtbar zu machen. Das ist problemlos zu bewältigen, vor allem, weil die CSU ja mit Ilse Aigner, Doro Bär, Christine Haderthauer, Gerda Hasselfeld und Dagmar Wöhrl wirklich sehr starke Frontfrauen aufbietet, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen.

Das BGE ist eine Forderung, die man meiner Ansicht nach in dieser Partei auch etablieren könnte, wenn man sie den Mitgliedern entsprechend schmackhaft macht. Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit sollten in einer Partei, die das Soziale ja schon ebenso im Namen trägt wie die christliche Nächstenliebe, nicht wirklich schwer zu vermitteln sein. Sicher, die einen oder anderen werden sich dagegen sperren. Am Ende des Tages ist es aber doch nur die Frage, wie man die Sache der Basis verkauft, damit sie ihre Vorstände von dem immensen Nutzen dieser Politik überzeugt. Man stelle sich vor, selbst die Ärmsten der Armen könnten dann CSU wählen! Traumhaft!

Bei den Technikthemen wird wohl etwas Aufklärungsarbeit vonnöten sein. Sicher, eine Doro Bär hat Ahnung von dem, was das Internet im Besonderen und die Informationstechnologie im Allgemeinen so kann. Sie kann sich an der Stelle aber nicht gut durchsetzen, weil eben zu wenig Fachkompetenz in der Partei vorhanden ist. Damit ist schon einmal gesichert, dass fachkompetente Menschen, die von der Piratenpartei zur CSU wechseln, gerade denjenigen in der CSU sehr willkommen sein werden, die die technischen Themen vorantreiben wollen. Damit ist es möglich, gerade die Themen in die breite Öffentlichkeit zu tragen, die den Piraten eigentlich so sehr wichtig sind und die sie derzeit wegen der internen Kindergartenquerelen nicht vertreten - und eben deshalb auch in Zukunft kaum vertreten werden können. Über die CSU wäre der Transport kinderleicht, die Pressekontakte der Partei sind ganz ausgezeichnet und auch von Öffentlichkeitsarbeit versteht man hier viel mehr als in diesem Piratendilettantenhaufen.

Insgesamt sehe ich einen Austritt aus der Piratenpartei zugunsten eines Eintritts in die CSU also als reine Gewinnersituation für mich - zumal ich, die ich mir nie den Mund verbieten habe lassen, ja auch schon die ersten Kontakte in diese Partei geknüpft habe. Und also sage ich den Piraten Ade, denn mit diesem Chaotenhaufen ist einfach keine bürgernahe, gute Politik zu machen. Kleinere Absprachen, die dem Erreichen der gemeinsamen Ziele dienen, werden sofort als Intransparenz verteufelt und ziehen grauenvolle Shitstorms nach sich. Vorstände treten in einer Geschwindigkeit zurück, die an vom Sturm abgedeckte Dächer erinnert, es ist kein roter Faden da, keine gemeinsame Handlungsbasis. Nein, danke, ich habe dazu keine Lust mehr. Tschüss, Piraten. Hallo CSU!

Kommentare

Friedrich Gsellmann

schrieb am

Pirat/in sein bedeutet nicht automatisch von Vorständen oder Organen oder Kiddies abhängig zu sein. Pirat sein ist für mich eine Ideologische Einstellung und Auftrag - unabhängig von Shitstorms und Menschen mit niedriger Sozialkompetenz. Wenn man selber noch nicht richtig gereift ist fällt es natürlich leichter auch zu politischen Gegnern zu wechseln...die einen wachsen, entarten, sterben ab, bestimmte Triebe haben kontiunität und gedeihen. Ich war vor den piraten politisch unabhängig und sollte es mal eine Zeit geben in dem die Piraten wieder nur mit Seeräubern in verbindung gebracht werden auch unabhängig noch politisch sein. Zur CSU zu wechseln um dort was zu verändern ist ein lobenswertes Ziel aber wer Geschichtsbewußtsein hat muß sich wie ich leider fremdschämen. Viel Glück und alles Gute für Deinen weiteren Lebensweg und Schade, dass Du wie leider zu viele andere Piraten nicht auf die Ideologie der Piraten vertraut hast und darin halt und sicherheit gefunden hast, sondern dich von Nachbarstreitigkeiten vereinnahmen lassen hast....und Danke für diesen vielleicht GUTEN diesen 1.April Scherz !

mike

schrieb am

April, April Hast mir einen Schreck eingejagt. Aber CSU und BGE, das war dann doch zu viel. :D

Esmeralda

schrieb am

Sorry für das späte Freischalten; die Kommentare sind neuerdings moderiert, wegen des recht hohen Spamaufkommens. :o)

Jeena

schrieb am

Haha, oh man mich hast du auch bis zur Hälfte gehabt aber auch mir kam ab CSU + BGE ein komisches Gefühl auf :D

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