Valentinstag

veröffentlicht von Esmeralda, geändert am
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Blumen, Schokolade und viel, viel Liebe. Das ist wohl das, was der Valentinstag für viele von uns bedeutet. Für die, die Schenken und vor allem für die, die verkaufen, was später verschenkt wird. Aber jetzt mal im Ernst: Was kann man mit so einem Tag eigentlich anfangen?

Der Tag geht zurück auf einen Heiligen, nämlich Valentin von Terni (beziehungsweise Valentin von Rom). Er lebte von ca. 175 bis ca. 270 und war Bischof von Terni. Der Legende zufolge wirkte er Wunder und bekehrte viele Menschen zum christlichen Glauben. Er wurde nach Rom gerufen, um den Sohn eines Rhetors zu heilen. Das tat er und deswegen kamen viele Menschen zum christlichen Glauben. Das wiederum machte Kaiser Aurelian auf ihn aufmerksam und in der Folge wurde eingekerkert, gegeißelt und später enthauptet, weil er vor dem Kaiser das Götteropfer verweigerte. So weit die Legende, nachzulesen beispielsweise im ökumenischen Heiligenlexikon.

Er ist der Heilige der Jugend, Reisenden und Imker, für die Bewahrung der jungfräulichen Unschuld, gute Verlobung und Heirat, gegen Mäuseplage, Ohnmachtsanfälle und Epilepsie, Wahnsinn, Gicht, Pest und Gebärmutterkrankheiten.

Laut Wikipedia soll er trotz des Verbots christliche Eheschließungen durchgeführt und den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Daher vermutlich der Brauch, am Valentinstag Blumen zu verschenken.

Vor diesem Hintergrund mutet das moderne Brauchtum irgendwie merkwürdig an. Valentin ist ein sehr vielseitiger Heiliger, zumindest, was sein Patronat anbelangt. Aber heutzutage geht es ausschließlich um die Liebe und die Liebenden, was ja zumindest mit dem Aspekt der guten Verlobung und Heirat übereinstimmt - auch wenn das heutzutage eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Viele Menschen stören sich an dem kommerziellen Aspekt des Tages - viel Geld auszugeben hat ja nicht unbedingt mit Liebe zu tun. Außerdem ist dieses laute Getrommel der Werbung nicht unbedingt etwas, das wir mit Liebe, mit Intimität und Zweisamkeit verbinden. Das ist einer der Nachteile an unserer mit Medien zugepflasterten Welt. Man wird ständig umworben, nicht aus Liebe, sondern aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, weil sich die industriellen Zahnräder weiterdrehen müssen, weil konsumiert werden muss, komme, was da wollen. Zeit, um anzuhalten in diesem Rennen, bleibt selten.

Ich nutze diesen Tag, um an die Menschen zu denken, die ich wirklich sehr liebe und die, die ich schätze. Sie haben für mich mehr Wert als ein paar Blumen oder eine Schachtel Pralinen. Ihnen schenke ich das, was uns allen immer weniger zur Verfügung steht: Zeit. Ein Telefongespräch oder gemeinsam verbrachte Zeit. Meine Gedanken, meine Zuneigung. Das ist, finde ich, so viel wichtiger als ein Geschenk oder eine Karte.

Habt alle einen schönen Valentinstag, verbringt Zeit miteinander und genießt das mindestens so sehr wie die Schokolade, die ihr dann hoffentlich zusammen verzehrt.

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